Conan der Barbar (2011, Tyler Bates) - Filmmusik-Betrachtung



Trailer zu Conan der Barbar (2011)


Sowohl der Regisseur des Filmes (Marcus Nispel), als auch der Komponist (Tyler Bates) sind relativ unbeschriebene Blätter in der Hollywood-Filmindustrie. Während Nispels bekanntester Film "Texas Chainsaw Massacre" ist, machte Bates hauptsächlich mit seinem Soundtrack zu 300 auf sich aufmerksam. Diese fehlende Erfahrung zeigt sich leider im Film insgesamt, wie auch in der Musik im speziellen, wobei hier nur die Musik näher beleuchtet werden soll.


Zu wenig Zeit für die Komposition



Tyler Bates Äußerungen bezüglich der Komposition des Filmes sind zum Teil im Booklet der Soundtrack-CD zu finden. Dort beschreibt er, dass er einen sehr umfangreichen Job in sehr kurzer Zeit zu machen hatte. Und leider wirkt sich das auch auf das Produkt aus. An manchen Stellen hat man das Gefühl, dass mit etwas mehr Zeit, mehr aus der Musik herausgeholt hätte werden können. Es gibt Abschnitte, wo die Instrumentation und die Bearbeitung halbherzig wirken, als wenn man froh war, dass man endlich wieder einmal ein fertiges Stück präsentieren konnte, so zum Beispiel der Beginn von "Freeing slaves". Sehr stark zu spüren ist in jedem Fall der Einfluss von Hans Zimmers Remote Control Productions. Man kann ziemlich klar hören, aus welcher Schmiede die Musik kommt, wenn auch natürlich jeder Komponist persönliche Noten mit einbringt.



Kein klares musikalisches Thema erkennbar




Man muss sich in jedem Fall klarmachen, wenn man die Soundtrack-CD kauft, dass es sich um einen Actionfilm handelt und die Musik dementsprechend angelegt ist. Sie ist episch ausgerichtet, beinhaltet einen Chor, wie auch ein komplettes Orchester. Der wahrscheinlich größte Aufwand jedoch wurde wahrscheinlich für die Percussion aufgebracht. Es gibt viele verschiedene Schlaginstrumente in der Musik zu hören. Teilweise spielen sie in sehr hohem Tempo, um die Dramatik des Filmes zu untermalen. Was dem Soundtrack leider fehlt, ist ein wirkliches Hauptthema. Während der Original Conan-Film aus dem Jahre 1982 ein sehr markantes musikalisches Thema, komponiert von Basil Poledouris, hervorbrachte, fehlt dieses fast vollständig in der Neuauflage. Es gibt maximal eine Melodie, die Ansätze eines konkreten Themas hat, und dieses klingt ein wenig nach der Terminator-Melodie von Brad Fiedel aus dem Jahre 1984. Was dem Film fehlt, sind überraschende musikalische Wendungen. Meist ist die Musik sehr vorhersehbar. Nur hin und wieder nutzt Bates ausgefallene Instrumentationen, die zeigen, welches Potential er mit sich bringt. Alles in allem kann man sagen, dass diese Musik eher handwerkliche, als wirklich künstlerische Qualitäten offenbart. Sie ist solide komponiert, untermalt den Film angemessen, ohne jedoch wirklich hervorzustechen. Um für sich allein stehen zu können, fehlen ihr überraschende Momente und Spannungen.


Unterstütze Film und Musik. Beginne deinen Einkauf bei Amazon hier:




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen