The ides of March (Alexandre Desplat) - Filmmusik-Betrachtung



Trailer zu The ides of March


The ides of March (deutscher Titel: Tage des Verrats) ist ein Spielfilm von George Clooney aus dem Jahre 2011. Es handelt sich dabei um eine Adaptation des Theaterstückes "Farragut North" von Beau Willimon. Clooney schrieb am Drehbuch mit, produzierte den Film und übernahm auch eine der Hauptrollen. Der Film wurde bei den Filmfestspielen von Venedig uraufgeführt und bekam überwiegend sehr positive Kritiken. Die Handlung dreht sich um Machtkämpfe zweier US-amerikanischer demokratischer Kandidaten. Der Einblick, den man erhält, erscheint äußerst glaubwürdig und dementsprechend schockierend.


Als Komponist wurde Alexandre Desplat verpflichtet

Alexandre Desplat war zum Zeitpunkt der Filmentstehung längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Er hatte bereits die Musik zu zahlreichen Filmen komponiert, darunter Der bunte Schleier, Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, The king´s speech oder The tree of life. Er erhielt in den letzten fünf Jahren davor vier Oscarnominierungen und hatte sich bereits als feste Größe in Hollywood etabliert. Er ist in der Lage, extrem vielseitig zu komponieren, wie auch an der Liste seiner Werke zu sehen ist.


Das Hauptthema "The canditate"

Wenn man einen musikalischen Überblick über den Film bekommen möchte, so bietet sich der Track "The candidate" auf dem Album an (Link: Hörbeispiel). Das Stück enthält das Hauptthema des Filmes. Es handelt sich um eine relativ einfach konzipierte Komposition. Sie besteht im Grunde nur aus zwei Takten, die sich fortwährend variiert wiederholen. Interessant ist, dass das Thema trotz der Kürze seinen Reiz auch über die vier Minuten dieses Tracks nicht verliert. Es ist für einen Komponisten schwierig, ein markantes Thema zu erschaffen, welches kurz, prägnant und trotzdem nicht langweilig ist. Diese Aufgabe hat Desplat mit Bravour gemeistert.


"Stephen Meyers", das Thema das Hauptcharakters

In diesem Thema zeigt Desplat einmal mehr seine Klasse bei Klavierkompositionen, wie er es schon beispielsweise bei Der bunte Schleier unter Beweis gestellt hat. Es handelt sich nur um ein sehr kurzes Stück. Die Melodie ist nicht besonders einprägsam, aber durchaus passend zum Hauptcharakter. Sie ist in ihrer Stimmung traurig und vermittelt auch das Gefühl von Einsamkeit, welche der Person zu eigen ist. Was das Thema ein wenig vermissen lässt, ist die innere Zerrissenheit des Protagonisten. Eine Zerrissenheit zwischen eigenen moralischen Ansprüchen und dem Hunger nach Macht.


"The campaign", eine interessante Variante des Hauptthemas

"The campaign" bringt eine weitere Qualität in den Soundtrack. Melodisch greift Desplat zwar hier auf das Hauptthema zurück, aber inszeniert das Ganze mit Trommelwirbel, der in gewisser Weise extrem passend zu einem Wahlkampf in den Vereinigten Staaten von Amerika ist. Ähnliche Klänge konnte man in dem Klassiker JFK von Oliver Stone hören, für den John Williams die Musik komponierte. Diese Assoziation zu nutzen, ist sicherlich kein Geniestreich, aber in jedem Fall absolut sinnvoll.


Der Rest des Soundtracks

Interessant ist, dass Desplat relativ viele elektronische Elemente in diesen Score einfließen lässt, was für ihn eher untypisch, aber vielleicht einfach auch dem Genre des Filmes zuzuschreiben ist. Die beiden Hauptthemen werden, gepaart mit einigen Unterthemen immer wieder aufgegriffen. Letztere sind relativ unspektakulär, aber untermalen den Film angemessen.
Als Fazit kann man sagen, dass es sich um einen soliden Score mit zwei sehr interessanten Hauptthemen handelt. In der Breite jedoch bietet er relativ wenig Abwechslung. Ein Manko ist sicher auch, dass die Nebenthemen nicht sehr originell sind. Die Musik wirkt im Film absolut passend und sehr eindringlich. Auf dem Album allein verliert sie einen Teil von ihrer Wirkung. In jedem Fall ist es trotzdem ein interessanter Score, der einmal mehr die Vielfältigkeit des Komponisten hervorhebt.


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