Filmmusik - eine kurze Geschichte





Filmmusik ist eine Kunstform, die sich im Laufe ihrer Entwicklung sehr verändert hat. Zu Beginn, in der Zeit des Stummfilms, wurde Filmmusik meist live nebenher gespielt. Über hundert Jahre später merken nun viele Menschen gar nicht mehr, dass im Kino überhaupt Musik zu vernehmen ist. Filmmusik wirkt subtil und es gibt nicht wenige, die meinen, dass sie dann besonders gut sei, wenn keiner sie wahrnimmt. Dabei kann man Filmmusik durchaus als eigene Kunstform sehen, denn sie funktioniert oft auch außerhalb des Mediums Film, wenn man sich auf sie einlässt. Bei den meisten läuft dann wohl der Film noch einmal vor Augen ab, aber manche genießen sie vielleicht auch im Sinne absoluter Musik, ohne den Film selbst zu kennen. Absolut auffällig wird Filmmusik in jedem Fall, wenn sie in einem Film fehlt. Dann merkt selbst der Letzte, dass irgendetwas nicht stimmt, auch wenn er oder sie es nicht sofort benennen kann.


Eine kurze Geschichte der Filmmusik


Filmmusik hat inzwischen über 100 Jahre auf dem Buckel. Wie bereits erwähnt, wurde sie erstmalig in der Zeit des Stummfilms eingesetzt. Dabei nutzte man anfänglich eher bereits komponierte Stücke zur Untermalung, als einen Komponisten anzuheuern.
Mit dem frühen Tonfilm änderte sich dies. Man begann Filmmusik direkt auf den Film zuzuschneiden. In dieser Zeit entstand auch der klassische Hollywood-Sound, für den sich Komponisten, wie Korngold, Steiner oder auch Prokofjew verantwortlich zeichneten.
Die frühen Nachkriegsjahre brachten einige Veränderungen mit sich. Komponisten wie Mancini oder Barry begannen Jazzelemente in die Filmmusik einzubringen. Filmmusik wurde also moderner und für eine Weile entfernte sie sich von der klassischen Orchestertradition. Viele Soundtracks wurden nun von Pop- oder Rock-Gruppen geschrieben, u.a. da diese einen höheren Umsatz erzielten.


Filmmusik und John Williams


Die Besinnung auf die klassischen Hollywood-Tugenden begann Mitte der 70er Jahre, als John Williams seine Soundtracks für Jaws (Der weiße Hai) und Star Wars (Krieg der Sterne) komponierte. Diese durch und durch orchestralen Werke hatten eine überwältigend positive Resonanz beim Publikum zur Folge, womit sozusagen die zweite sinfonische Ära in Hollywood begann. Neben John Williams prägten insbesondere Komponisten, wie Jerry Goldsmith, James Horner, Danny Elfman oder Elliot Goldenthal diese Ära, welche ungefähr bis Mitte der Neunziger Jahre anhielt.


Filmmusik und Hans Zimmer


Von dieser Zeit an bis heute wird die Filmmusik nun immer mehr von einer Gruppe an Musikern geprägt, die unter der Rubrik Remote Control Productions zusammengefasst werden kann. Es handelt sich bei RCP um eine Firma des deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer, welcher im Laufe der Jahre zahlreiche junge Komponisten um sich geschart hat. Komponisten, die sich in dieser Szene bewegen, haben allgemein eine hohe Affinität zum Sounddesign und, abgesehen von einigen Ausnahmen und Zimmer selbst, weniger Interesse an ausgefeilten Leitmotiven. Diese Filmmusik ist geprägt durch aufwändige Klangexperimente mit Synthesizern verschiedener Art.
Abseits von RCP gibt es aber noch einige andere Komponisten, die weiterhin die klassische Filmmusik hochhalten. Dazu gehören beispielsweise Alexandre Desplat oder auch Howard Shore (insbesondere bekannt für die Herr der Ringe - Trilogie).



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