Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2 (Alexandre Desplat) - Filmmusik-Betrachtung



Trailer



Einblick in die Scoring Sessions



 Interview mit Alexandre Desplat




Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2, ist der Abschluss der Harry Potter-Filmreihe. Die letzten zehn Jahre wurden die Zuschauer regelmäßig mit neuen Abenteuern aus Hogwarts gefüttert. Jetzt also muss leider der Entzug beginnen. Insgesamt vier verschiedene Komponisten zeichnen sich für dieses Universum in musikalischer Hinsicht verantwortlich. John Williams, Patrick Doyle, Nicholas Hopper und Alexandre Desplat. Jeder Komponist hat versucht, neue Facetten zu entwickeln. Das einzige Thema, das sich durch alle Filme zieht, ist das von Hedwig, welches John Williams für den ersten Teil komponiert hatte.


Alexandre Desplat komponiert auch die Musik für den zweiten Film des siebenten Teils


Alexandre Desplat ist sicher einer der Filmmusikkomponisten der Stunde in Hollywood. Nach dem letzten Harry Potter-Film, The tree of life und The King’s Speech kommt nun ein weiterer sehr ambitionierter Film in die Kinos, für den sich Desplat musikalisch verantwortlich zeichnet. Die Filmmusiken, die er komponierte, sind gekennzeichnet durch eine ungeheure Vielfalt an Motiven und Stimmungen. Schon allein The tree of life und Harry Potter sind vollkommen unterschiedliche Filme, die völlig verschiedene Herangehensweisen an die Musik erfordern. Desplat ist sicher einer der wenigen heutigen Filmkomponisten, die dazu in der Lage sind, eine solche Vielfalt an Filmen stilsicher zu vertonen.



"Lily's Theme" als perfekter Einstieg



Eine einsame Frauenstimme eröffnet die Filmmusik zu Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2. Das Stück "Lily's Theme" (Link: Hörbeispiele) ist sicher einer der Höhepunkte und ein ganz zentrales Thema des Filmes, denn in abgewandelter Form erscheint es immer wieder. Es spiegelt Trauer, aber auch Liebe wider und ist schlichtweg ergreifend. Selten findet man eine solche Gänsehautstimmung bereits ganz am Anfang eines Filmes.



Große Vielfalt musikalischer Themen: "The Tunnel", "Dragonflight" und "Statues" 



Man merkt, dass Desplat nicht mit Ideen geizt, was diesen Film angeht. Für alle möglichen Nebenhandlungen entwirft er eigene Themen. So eben für die Fahrt durch die Höhlen von Gringotts, den Flug auf dem Drachen oder die Statuen, die von Professorin McGonagall ins Leben gerufen werden. Es ist ungeheuer schön, immer wieder neue musikalische Züge hören zu dürfen. Sogar Neville bekommt ein eigenes Thema. Besonders hervorzuheben sind die Kampfszenen des Filmes, welche sowohl visuell als auch musikalisch unheimlich eindrucksvoll umgesetzt wurden. Die Musik ist wahnsinnig vielfältig in ihrer Form, ihrem Rhythmus, ihrer Melodie. Der Beitrag von Desplat kann hier nicht überbetont werden.



Einziges Manko des Soundtracks: John Williams und Nicholas Hopper finden kaum Erwähnung



Dies bezieht sich ausschließlich auf das Soundtrack-Release. Im Film gibt es einige Szenen, in denen musikalische Themen der vorangegangenen Filme aufgegriffen werden. So findet Hedwigs Thema zweimal ausführlichst Erwähnung in dem Film, und zwar in den Szenen, als Harry in Hogwarts ankommt. Diese fehlen auf der CD komplett. Dasselbe gilt für die Szene, als Dumbledore zu Snape sagt, dass Harry sterben müsse. Dort findet ein Thema von Nicholas Hopper aus dem sechsten Harry-Potter-Teil Verwendung, welches die Szene unglaublich gut untermalt. Leider fehlt auch dieses Stück auf der Soundtrack-Veröffentlichung. Dieser Fakt soll allerdings den Gesamteindruck nicht schmälern, den das Werk abliefert. Eine lohnenswerte Investition ist die CD auf jedem Fall.



Special: A clip from the movie


Der folgende Ausschnitt beinhaltet den Track "Statues"  und stellt den Beginn des Kampfes um Hogwarts dar.




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